Hustenstiller – Die unterschiedlichen Wirkstoffe und was Sie beachten sollten

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Langanhaltender Husten wirkt sich oft schmerzhaft auf den Rücken, die Brust und den Hals aus. Zudem bringen nächtliche Hustenattacken einen um den Schlaf und sorgen so für Müdigkeit und Trägheit am Morgen. Hustenstiller (Antitussiva) können hier Abhilfe schaffen. Erfahren Sie in unserem Artikel, mit welchen Mitteln Sie den Hustenreiz eindämmen können und auf was Sie dabei achten sollten.

Was ist der Auslöser Ihres Hustens?

Generell gilt: der Hustenreiz unseres Körpers erfüllt eine wichtige Funktion. Bei Erkältungskrankheiten mit Schleimbildung wird mithilfe des Hustens überschüssiges Sekret aus den Atemwegen abtransportiert. Auch wenn wir uns verschlucken oder Fremdkörper in unsere Atemwege gelangen, ist der Hustenreiz elementar wichtig für unseren Körper.

Da Hustenstiller diesen wichtigen Schutzreflex beeinflussen, sollten sie sorgsam und nur für einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Auch vor der Einnahme rezeptfreier Präparate sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Leiden Sie unter Husten als Folge einer Erkältung, die mit Schleimbildung in den Atemwegen einhergeht? In der Regel empfiehlt sich hier, den Schleim und die dort gebundenen Krankheitserreger aus der Lunge abzuhusten. Hierdurch können die Atemwege genesen und die Krankheit besser auskuriert werden.

Hinweis: Hustenstiller sollten nicht mit Hustenlösern kombiniert werden. Letztere können bewirken, dass zusätzliches Sekret gebildet wird, welches durch Husten abtransportiert werden muss. Über Hustenlöser haben wir hier schon einen Artikel geschrieben.

Hustenstiller eignen sich also eher für trockenen Husten oder Reizhusten, der nicht mit Schleimbildung in Verbindung steht.

Falls der trockene Husten nicht durch einen grippalen Infekt ausgelöst wurde, empfiehlt sich dringend ein Arztbesuch, um die Ursache herauszufinden.


Hustenstiller: die unterschiedlichen Wirkstoffe

Im Bereich der Hustenstiller gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Wirkstoffe auf dem Arzneimittelmarkt. Viele Hersteller setzen dabei auf natürliche Mittel, um den Hustenreiz zu hemmen. Im Folgenden möchten wir Ihnen die geläufigsten Substanzen vorstellen, die in Hustenstillern verwendet werden.

Hustensaft auf Löffel
Hustensaft kann auch aus natürlichen Zutaten hergestellt werden

Rezeptfreie Hustenstiller

Bei einem gewöhnlichen, durch eine Erkältung verursachten Husten, raten Ärzte in der Regel zu rezeptfreien Medikamenten, die Ihren Husten lindern. Diese sind meist gut verträglich und bewirken den gewünschten Effekt. Oftmals werden auch Phytopharmaka, also pflanzliche Arzneimittel, empfohlen.


Dextromethorphan

Dextromethorphan wirkt im zentralen Nervensystem des menschlichen Stammhirns. Es blockiert den Sigma-1-Rezeptor und unterdrückt damit den Hustenreflex. Das Medikament ist meist in Form von Kapseln, teils auch als Saft (z. B. als Bestandteil von Wick MediNait) erhältlich.

Dextromethorphan birgt jedoch die Gefahr ernsthafter Nebenwirkungen. Neben Magen-Darm-Beschwerden, können z. B. Müdigkeit und Schwindel auftreten. Der Wirkstoff steht zudem in der Kritik, da er seit einigen Jahren als Rauschmittel genutzt wird. Eine starke Überdosierung verursacht Halluzinationen und bewirkt bei anhaltendem Missbrauch eine schwere Abhängigkeit.

Das Medikament sollte in jedem Fall nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.


Pentoxyverin

Pentoxyverin wirkt sehr ähnlich zu Dextromethorphan. Es bindet sich an die gleichen Rezeptoren und verhindert damit den Hustenreiz. Es besitzt eine geringe atemdepressive Wirkung und eine Wirkzeit von bis zu sechs Stunden.

Präparate mit Pentoxyverin sind meist als Saft erhältlich. Das bekannteste Mittel ist hierbei Silomat.

Im Gegensatz zu Dextromethorphan ist bei Pentoxyverin kein Missbrauchs- oder Suchtpotential bekannt. Auch hier können Magen-Darm-Beschwerden sowie Müdigkeit auftreten.


Natürliche Wirkstoffe

Isländisch Moos getrocknet
Getrocknetes Isländisch Moos

Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit, sind Phytopharmaka besonders zu empfehlen, wenn Sie einen Hustenstiller benötigen. Die meist verwendeten Pflanzen sind dabei Eibischwurzel und Isländisch Moos.

Bei beiden Gewächsen sind es die Schleimstoffe, die als Wirkstoff gewonnen werden. Nach der Einnahme bilden sie auf den trockenen Schleimhäuten einen Film und beruhigen diese. Dadurch wird der Reizhusten auf natürliche Weise gedämpft.

Die entsprechenden Präparate sind sowohl als Saft als auch Lutschpastillen erhältlich. Die Pastillen von Isla Moos haben sich bei Anwendern bewährt und sind äußerst beliebt.


Verschreibungspflichtige Hustenstiller

Bei besonders schweren Fällen des trockenen Reizhustens kommen verschreibungspflichtige Präparate zum Einsatz. Die eingesetzten Wirkstoffe sind oftmals Abkömmlinge der Opiate. So ist in vielen Präparaten beispielsweise Codein enthalten.

Aufgrund einer zusätzlichen sedierenden Wirkung rezeptpflichtiger Hustenstiller und einer hohen Abhängigkeitsgefahr, sollten diese Mittel auch nach ärztlicher Rücksprache mit Bedacht verwendet werden.

Übrigens: Auch das bekannte Opiat und Rauschgift Heroin wurde 1889 ursprünglich als Hustenstiller angeboten. Nachdem jedoch das enorme Suchtpotenzial der Substanz erkannt wurde, stellte der Hersteller die Produktion 1931 ein.


Abschließende Empfehlung zu Hustenstillern

Der Hustenreiz des menschlichen Körpers ist ein wichtiger Schutzreflex, der unsere Atemwege vor schädlichen Stoffen und Partikeln bewahren soll. Ihn durch die Einnahme von Medikamenten zu unterdrücken, sollte daher immer erst nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Beachten Sie, dass Hustenstiller nur bei trockenem Husten angewendet werden sollten. Dieser tritt in der Regel zu Beginn oder am Ende eines grippalen Infekts auf. In der Phase des Hustens mit Schleimbildung und Auswurf, sollten sie zu hustenlösenden Mitteln greifen, um Ihre Atemwege zu befreien. Bei einer Kombination von Hustenstillern und Hustenlösern halten Sie bitte unbedingt Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.

Die Produktpalette hilfreicher Phytopharmaka bietet im Bereich der Hustenstiller eine breite Auswahl. Wenn Sie also auf klassische Medizin verzichten möchten, finden Sie hier mit Sicherheit eine Alternative.