Warzen, kleine Wucherungen auf unserer Haut, die viele Menschen schon einmal miterlebt haben. Dabei handelt es sich um eine virale Erkrankung, die insbesondere dann auftritt, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Warzen sind fast immer ungefährlich, sind aber als kosmetischer Makel sehr unangenehm und können mitunter Schmerzen verursachen.
Erfahren Sie in unserem Artikel, welche Arten von Warzen es gibt und wie sie sich unterscheiden.
Warzenarten und wie sie entstehen
Es gibt nicht die eine Warze. Die unliebsame Hautkrankheit wird in verschiedene Formen und Ausprägungen kategorisiert. Hierbei soll erwähnt sein, dass zwischen echten und unechten Warzen unterschieden wird. Echte Warzen haben die entscheidende Gemeinsamkeit, dass sie durch humane Papillomviren ausgelöst werden. Ihr unechtes Pendant hingegen hat entweder einen anderen Virus als Ursache oder ist eine simple Wucherung der Haut, die optisch leicht mit echten Warzen verwechselt werden kann.
Wie entstehen Warzen und wie werden sie übertragen?
Echte Warzen bilden sich als Resultat einer viralen Infektion. Es handelt sich dabei um humane Papillomviren, kurz HPV. Diese infizieren Zellen unserer Haut, verändern diese und rufen dort ein unkontrolliertes, tumorartiges Wachstum hervor: die Warze. Es gibt über 150 verschiedene HPV-Typen, die in „Niedrigrisiko“ und „Hochrisiko“ unterteilt werden. Während Niedrigrisiko-HPV für unseren Körper ungefährlich sind, stehen bestimmte Hochrisiko-HPV in Verbindung mit der Bildung abnormaler Zellen. Sie sind insbesondere an der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt.
Die Übertragung des Virus geschieht, wie für virale Krankheiten üblich, über den Kontakt. Dies kann zum einen der direkte Kontakt sein, d. h. ein einfaches Händeschütteln oder eine Umarmung reichen schon aus. Die Viren können sich aber auch indirekt übertragen, beispielsweise durch Hautschuppen, die auf Textilien oder in Schwimmbädern und Saunen zurückbleiben. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr, wenn eine offene Wunde vorhanden ist, in die der Virus eindringen kann.
Vulgäre Warzen (Verrucae vulgares)
Die vulgären Warzen, sind die meistverbreitete Warzenerkrankung und werden auch Stachelwarzen oder gemeine Warzen genannt. Sie erreichen ca. die Größe einer Erbse und können überall am Körper, sowohl einzeln als auch in größerer Zahl auftreten. Abgesehen von kosmetischen Veränderungen der Haut, sind sie vollkommen ungefährlich und verursachen in der Regel weder Schmerzen noch Juckreiz.
Dornwarzen (Verrucae plantares)
Dornwarzen werden teils auch Fußsohlenwarzen genannt, da sie in der Regel an diesem Körperteil auftreten. Die Krankheitserreger werden häufig in Schwimmbädern oder Saunen übertragen, wo die Viren mit den nackten Füßen in Berührung kommen. Das besondere Merkmal dieser Warzenart ist ihre flache Form. Die Wucherungen wachsen durch den Druck der auf unseren Füßen lastet vornehmlich nach innen und bilden nach außen nur eine leichte Wölbung, die teils von Hornhaut bedeckt wird. Sie werden größer als die vulgäre Warze und verursachen mitunter deutliche Schmerzen beim Gehen.
Pinselwarzen
Diese Sub-Gattung der gemeinen Warze hebt sich deutlich durch ihre längliche Form ab. Sie besitzen einen langen, fadenförmigen Stiel, und bilden eine zapfenartige, borstige, hautfarbene Form. Pinselwarzen treten meist erst ab dem 50. Lebensjahr, insbesondere im Bereich der Augen, Lippen oder des Halses auf. Sie sind in der Regel nicht mit Schmerzen verbunden, stellen für die Betroffenen aber häufig einen Schönheitsmakel dar und werden daher als störend empfunden wird.
Flachwarzen
Eine weitere Variante der vulgären Warzen stellen die Flachwarzen dar, die nur leicht über das normale Hautniveau hinauswachsen. Sie treten besonders oft bei Kindern und Jugendlichen an den Händen oder im Gesicht auf. Auch sie entstehen durch eine Infektion mit den beschriebenen Papillomviren, allerdings besteht bei dieser Warzenart die Chance, dass sie auch ohne Therapie wieder verschwinden.
Feigwarzen
Feigwarzen sind eine speziell im Intimbereich auftretende Art, weshalb sie vielen auch als Genitalwarzen bekannt sind. Sie bilden kleine knotenförmige Auswüchse, die oftmals in größerer Zahl auftreten und sich in der Fläche verbreiten. Die Erreger werden meist durch Geschlechtsverkehr übertragen.
Auch wenn Warzen in der Regel ungefährliche Hautveränderungen sind, ist insbesondere bei Feigwarzen Vorsicht geboten. Sie werden meist durch risikoreiche Typen des humanen Papillomvirus ausgelöst. Diese Viren stehen im Verdacht, die Entstehung von Gebärmutterhals- oder auch Peniskrebs zu begünstigen. Es empfiehlt sich also dringend, eine Erkrankung mit Feigwarzen von einem Arzt untersuchen zu lassen.
Sonderfall Dellwarzen
Streng genommen sind Dellwarzen gar keine Warzen. Denn im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Arten werden sie nicht durch humane Papillomviren, sondern durch das Molluscum-Contagiosum-Virus verursacht. Davon abgeleitet werden sie auch als Mollusken bezeichnet und zählen damit zu den unechten Warzen.
Da sie in Form und Wachstum den herkömmlichen Warzen sehr ähnlich sind, werden sie häufig gemeinsam mit diesen genannt. Ein charakteristisches Merkmal ist ihre namensgebende Delle in der Mitte ihrer Oberfläche. In ihrem Inneren befindet sich jedoch ein infektiöses Sekret, das eine Ausbreitung auf der eigenen Haut sowie die Ansteckung anderer Personen begünstigt. Das Infektionsrisiko ist besonders groß, wenn die Haut aufgeweicht ist und die Viren nach draußen dringen können. Dies ist beispielsweise in Schwimmbädern oder Saunen der Fall, weshalb Dellwarzen im Volksmund auch Schwimmbadwarzen genannt werden.
Alterswarzen
Auch Alterswarzen sind keine echten Warzen, denn sie werden weder durch einen Virus verursacht, noch sind sie ansteckend. Es handelt sich hierbei ganz einfach um kleine Wucherungen der Hornhaut, die absolut harmlos sind. Sie treten vornehmlich bei Personen ab dem 50. Lebensjahr, insbesondere im Gesicht auf. Da sie häufig eine dunkle Farbe annehmen und erbsen- bis bohnengroß werden, werden sie häufig als störend empfunden.
Warzen – meist harmlos, aber nicht zu vernachlässigen.
Warzen sind unschöne Begleiter, die jeder gerne schnellstmöglich loswerden möchte. Auch wenn sie in der Regel harmlos sind, sollten sie von einem Arzt untersucht werden. Insbesondere um eine Ausbreitung oder gar eine Infektion anderer Personen auszuschließen, sollten Sie die medizinische Beratung suchen.
Speziell Dellwarzen, die zu den unechten Warzen zählen, besitzen mit ihrem infektiösen Sekret eine hohe Ansteckungsgefahr und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Besonders große Aufmerksamkeit sollte aber Feigwarzen gelten. Denn ihr Ursprung liegt teils in Hochrisiko-HPV, welche Krebserkrankungen des Intimbereichs und der Geschlechtsorgane hervorrufen können. Auch wenn es ein unangenehmes und oft schambehaftetes Thema ist, sollten Sie Rat bei einem Arzt suchen.