Sommerzeit bedeutet Salmonellenzeit. Wenn es draußen warm ist, wird es schwieriger die Kühlkette frischer Lebensmittel aufrechtzuerhalten. Dann wird es für Salmonellen und andere Krankheitserreger leichter, sich auf unserer Nahrung einzunisten. Letzten Endes gelangen sie damit in den menschlichen Organismus, wo sie vorzugsweise Erkrankungen der Magen- Darmregion auslösen.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber, was Salmonellen eigentlich sind, wo sie vorkommen und wie Sie sich vor einer Infektion schützen können.
Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind stäbchenförmige, bewegliche Bakterien. Sie sind in menschlichen und tierischen Organismen, aber auch in Ausscheidungen wie z. B. Kot zu finden. Eine durch Salmonellen verursachte Erkrankung wird fachsprachlich als Salmonellose bezeichnet.
Salmonellen sind äußerst widerstands- und anpassungsfähig. Sie überleben sowohl sehr kalte als auch heiße Temperaturen. So überstehen sie bspw. auch längere Perioden auf Lebensmitteln im Gefrierfach. Es gibt zahlreiche Unterarten, sogenannte Serovare (Subspezies von Bakterien oder Viren), die unterschiedliche gesundheitliche Schäden verursachen können.
In diesem Beitrag beschränken wir uns aber auf die folgenden drei Typen:
- Salmonella Typhi
- Salmonella Paratyphi
- Salmonella Enteritidis
Salmonella Typhi und Paratyphi – Auslöser von Typhus und Paratyphus
Diese beiden Gattungen der Salmonellen können ausschließlich bei Menschen die Erkrankungen Typhus oder Paratyphus auslösen. Für Tiere hingegen sind sie ungefährlich. Paratyphus ist hierbei die Bezeichnung für eine abgeschwächte Form der Krankheit. Nach dem Eindringen in den menschlichen Organismus verteilen sich die Salmonellen vom Darm aus über die Blutbahnen und entfalten ihre schädliche Wirkung im gesamten Körper.
Das aus dem griechischen stammende Wort Typhus bedeutet „Nebel“ und beschreibt auch die Symptome der Krankheit. Neben hohem Fieber von 40 bis 41 °C leiden die Betroffenen unter Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit. Auch ein großflächiger Ausschlag auf Bauch, Brust und Rücken ist ein bekanntes Anzeichen für eine Erkrankung. Typhus löst aber entgegen häufiger Annahme erst nach ca. 14 Tagen eine Durchfallerkrankung aus. Bis dahin sind die Erreger bereits über den gesamten Körper gestreut. Eine frühzeitige Diagnose ist daher äußerst hilfreich für eine wirksame Therapie.
Weltweit infizieren sich jährlich ca. 14 Millionen Menschen mit Typhus. Für ca. 140.000 von ihnen endet die Erkrankung tödlich. Bei einem Typhus-Verdacht sind eine medizinische Untersuchung sowie eine Behandlung also dringend notwendig. Nach einer überstandenen Erkrankung besteht zudem das Risiko, dass die betroffenen Personen zu chronischen Krankheitsträgern werden. Ihre Ausscheidungen enthalten dann weiterhin die gefährlichen Salmonella Typhi. Diese können sich über Umwege wie Fliegen oder Wasserleitungen dann wiederum auf andere Personen übertragen.
Salmonella Enteritidis – ein Auslöser von Lebensmittelvergiftungen
Nach der Campylobacter-Infektion ist die Salmonellen-Enteritis die häufigste lebensmittelbedingte Darmerkrankung in Deutschland. Im Unterschied zu den zuvor besprochenen Salmonellen-Gattungen breiten sich Salmonella Enteritidis nur selten über den gesamten Körper aus, sondern verbleiben im Darm.
Dort lösen sie bereits kurz nach ihrer Ankunft Diarrhö bis hin zu Brechdurchfällen aus. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann auch Fieber als weiteres Symptom hinzukommen. Eine gefährliche Folge des Durchfalls ist die damit einhergehende Dehydratation, da die flüssigen Ausscheidungen dem Körper Wasser und Elektrolyte entziehen. In der Regel bessern sich die Symptome nach wenigen Tagen, ohne dass eine größere Gefahr besteht. Es sollte dennoch in jedem Fall eine ärztliche Meinung eingeholt werden, um die Schwere der Erkrankung zu bestimmen.
Woran erkennt man eine Salmonellen-Vergiftung?
Eine Salmonellose kann sich unterschiedlich auswirken und ist dabei abhängig vom Typus des Bakteriums. Während Salmonella Enteritidis Diarrhö bis hin zu Brechdurchfällen und Fieber auslösen, sind Salmonella Typhi und Salmonella Paratyphi für die gefährlicheren Krankheiten Typhus bzw. Paratyphus verantwortlich.
Salmonellenerkrankungen werden vorwiegend durch mangelhaft gekühlte Lebensmittel oder verunreinigtes Trinkwasser übertragen.
Wie kann ich mich vor einer Salmonellenvergiftung schützen?
Wie vorab beschrieben, geschieht die Übertragung der Salmonellen in der Regel über Lebensmittel. Erkrankungen treten vermehrt im Sommer auf, wenn eine durchgehende Kühlung der Nahrungsmittel erschwert wird. Insbesondere ungenügend erhitztes Fleisch wie z. B. Muscheln, Geflügel, Mett oder auch Produkte mit rohen Eiern stellen ein Risiko dar. Aber auch verpackte Salate begünstigen die Ansammlung von Salmonellen, denn der Saft beschädigter Blätter bietet den Bakterien die perfekte Nahrungsgrundlage.
In vielen tropischen und subtropischen Ländern gelangen Salmonellen auch über die Ausscheidungen von infizierten oder ehemals infizierten Personen und Tieren ins Leitungswasser. Denn durch geringere Hygienestandards im Bereich der Wasserversorgung können die Krankheitserreger hier leichter überleben.
Aber auch eine direkte Infektion über den Kontakt zu erkrankten Personen ist möglich, wenn die Salmonellen über Exkremente, die Toilette oder kontaminierte Lebensmittel weitergetragen werden.
Mit den folgenden Tipps können Sie die Gefahr einer Infektion eindämmen:
Fleisch und Fisch ausreichend erhitzen, um eventuelle Erreger abzutöten. Es sollte für mindestens zehn Minuten eine Temperatur von 75 °C im Kern erreicht werden.
Auch verpackte Salate, die bereits vorgewaschen sind, sollten vor dem Verzehr gründlich gereinigt werden.
Vermeiden Sie in (sub-)tropischen Gebieten Leitungswasser zu trinken. Auch die Verwendung von Eiswürfeln kann ein Risiko darstellen. Bevorzugen Sie dagegen sauberes, in Flaschen abgefülltes Wasser.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen stellt einen grundlegenden Schutz dar. Auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln empfiehlt sich eine gewissenhafte Handhygiene, um Übertragungsrisiken zu minimieren.
Bei Reisen in Risikogebiete ist eine Typhusimpfung besonders empfehlenswert. Sie bietet jedoch keinen vollständigen Schutz, weshalb Sie unbedingt auf entsprechende Hygienebedingungen achten sollten.
Behandlung einer Salmonellen-Vergiftung
Die Behandlung einer Salmonellose ist von der Art des Erregers und der Ausprägung der Symptome abhängig. Insbesondere bei Typhus müssen sofort, nach jeweiliger ärztlicher Diagnose, entsprechend verschriebene Antibiotika eingesetzt werden.
Behandlung von Typhus
Um Typhuserreger wirksam zu bekämpfen, wird in der Regel eine zweiwöchige Behandlung mit Antibiotika angewandt. Sie verhindern, dass sich die Bakterien im Körper ausbreiten können.
Salmonellen werden jedoch zunehmend widerstandsfähiger gegen gängige Antibiotika, was eine wirksame Therapie erschweren kann. Auch während der Therapie sind strenge Hygienevorschriften unumgänglich, damit die Infektion weiterer Personen verhindert wird.
Die Therapie gilt als erfolgreich, wenn in drei aufeinanderfolgenden Stuhlproben keine Salmonellen nachgewiesen werden.
Behandlung von Salmonellen-Enteritis
Bei einer Salmonellen-Enteritis ist es wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr von Wasser und Elektrolyten zu achten, um den Verlust durch den anhaltenden Durchfall auszugleichen.
Der Einsatz von Antibiotika ist notwendig, wenn die Enteritis besonders schwerwiegende Auswirkungen zeigt. Ebenso empfehlen sie sich bei Risikogruppen wie Kleinkindern, älteren Menschen oder Personen mit einer Immunschwäche zählen.
Meldepflicht bei Salmonellen-Erkrankungen
Egal ob Salmonellen-Enteritis, Typhus oder Paratyphus: eine Salmonellenerkrankung muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Denn von den Bakterien geht eine hohe Ansteckungsgefahr aus.
Insbesondere für Personen, die in sozialen Einrichtungen, Schulen oder Kindergärten arbeiten oder beruflich in Kontakt mit Lebensmitteln stehen, herrschen bei einer Infektion strenge Auflagen.
Einen Verdacht auf eine Salmonellose sollten Sie in jedem Fall untersuchen lassen.